Einleitung
FOB und CFR/CIF gehören – wie auch EXW – zu den Incoterms und sind insbesondere für Importeure von großer Relevanz. Diese freiwilligen Vertragsklauseln regeln zentrale Aspekte des internationalen Handels und werden auch ohne gesetzliche Verpflichtung weltweit genutzt. Doch was steckt hinter den Klauseln CFR und FOB – und welche davon ist vorteilhafter?
CFR – Cost and Freight
Was bedeutet CFR?
CFR steht für Cost (Kosten) and Freight (Fracht). Diese Incoterm-Klausel wird häufig im Überseehandel genutzt, z. B. im Warenverkehr zwischen China und Deutschland. Dabei übernimmt der Verkäufer die Organisation und Bezahlung der Seefracht bis zum Bestimmungshafen.
Wie funktioniert CFR?
Der Verkäufer versendet die Ware und stellt dem Käufer ein Bill of Lading (B/L) aus, mit dem dieser die Ware im Zielhafen übernehmen kann. Auf den ersten Blick wirkt CFR oft günstiger als FOB – vor allem bei chinesischen Exporten wird CFR häufig vorgeschlagen.
Das Problem mit CFR
Allerdings zeigt sich oft erst im Zielhafen, dass zusätzliche, teils intransparente Kosten anfallen:
Unerwartete Hafengebühren, deren Höhe nicht nachvollziehbar ist
Unklare Zusatzkosten wie CISF fee, ERS, Zession etc.
Diese Positionen entstehen, weil der Verkäufer den Transport organisiert und somit Einfluss auf den Spediteur und die Preisgestaltung im Zielhafen hat. Der Importeur trägt jedoch die Kosten – ohne Kontrolle.
FOB – Free on Board
Was bedeutet FOB?
Bei FOB übernimmt der Importeur die Verantwortung für die Ware, sobald sie an Bord des Schiffes im Verschiffungshafen verladen wurde. Von diesem Punkt an organisiert und bezahlt der Importeur den Transport.
Wie funktioniert FOB?
Der Exporteur liefert bis zum Schiff, der Importeur übernimmt ab dort – inklusive Seefracht, Hafenumschlag und Zollabwicklung. Dadurch entfallen versteckte Gebühren, die bei CFR häufig auftreten.
FOB vs. CFR – Der Vergleich
Vorteile von FOB für Importeure
✅ Volle Kostenkontrolle:
Der Importeur kann Spediteure frei wählen und Preise vergleichen.
✅ Transparente Kostenstruktur:
Keine versteckten Gebühren im Zielhafen.
✅ Verhandlungsvorteil:
Lieferanten müssen den Transportaufschlag aus dem Warenpreis herausnehmen.
✅ Potenzielle Einsparungen:
Durch den Wechsel von CFR auf FOB sind 25–50 % niedrigere Frachtkosten möglich!
CFR im Überblick – Nachteile für Importeure
❌ Intransparente Hafenkosten
❌ Keine Einflussnahme auf Spediteur oder lokale Dienstleister
❌ Versteckte Gebühren ohne Vorwarnung
Fazit: Welche Klausel ist besser für Importeure?
FOB wird klar empfohlen – und das aus gutem Grund:
Planungssicherheit: Sie kennen alle Kosten im Voraus.
Kontrolle: Sie behalten die Hoheit über Spedition, Transportweg und Frachtkosten.
Transparenz: Keine Überraschungen bei der Ankunft im Zielhafen.
Die scheinbare Bequemlichkeit von CFR entpuppt sich oft als Kostenfalle. Wer auf FOB setzt, profitiert von Klarheit, Kontrolle und Kostensicherheit im internationalen Warenhandel.